Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Noch sind für Sachsens Schüler Osterferien, doch für die Abitur-Klassen wird es in gut zweieinhalb Wochen ernst. Die Prüfungen stehen bevor - oder auch nicht.
Die Lehrergewerkschaft GEW hat jetzt einen Abitur-Prüfungsverzicht angeregt, wenn die Corona-Lage sich weiter zuspitzt. Das bleibt nicht ohne Widerspruch: Einige fürchten berufliche Nachteile durch ein “Not-Abitur” zweiter Klasse. Andere verweisen aufs Vorjahr und den Umstand, dass es doch schon einmal gelungen sei, einen Abschluss-Jahrgang mit Hygieneauflagen und Prüfungen in Turnhallen durch die Prüfungen zu bringen.
Der Landesschülerrat in Sachsen hat da noch ganz andere Vorstellungen: Welche genau, können Sie morgen Früh ab 7 Uhr auf
LVZ.de oder in der gedruckten LVZ-Ausgabe nachlesen.
Im Kampf gegen Corona fehlt es leider immer noch an genügend Impfstoff und an einer überzeugenden Strategie. Woran es nicht mangelt ist der Ideenreichtum bei neuen Wortschöpfungen in der Politik. CDU-Chef und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat heute einen neuen Begriff in die Welt gesetzt:
Der “Brückenlockdown” soll nun mit weiteren Einschränkungen die Zeit überbrücken, bis genügend Menschen geimpft sind. Nun ja, wir hatten ja schon den erfolglosen “Wellenbrecher” Ende letzten Jahres und die verpeilte “Osterruhe” in diesem Frühjahr. Vielleicht kommt ja noch der “Balkonien-Sommer”, die “Herbst-Auszeit” und schließlich der ausgedehnte “Winter-Schlaf”…
Übrigens: In der neuen Woche soll es neben Graupel, Schnee und Gewitter auch noch sehr windig werden. Auf die Windkraft setzen auch Sachsens Umweltminister und die Regionalplaner - um die Energiewende zu schaffen. Die Pläne, die jetzt allerdings vorliegen, könnten eher für einen Sturm der Entrüstung sorgen:
In ländlichen Regionen sollen Windparks mit Anlagen von bis zu 270 Metern Höhe entstehen. Mein Kollege Roland Herold hat sich mit Regionalplaner Andreas Berkner unterhalten. Er sagt ganz unverblümt:
“Die Belastungen durch erneuerbare Energien trägt der ländliche Raum. Die Anlagen stehen nicht in Leipzig auf dem Markt. Deshalb muss man auch diese Gebiete und ihre Bewohner bei solchen Entwicklungen mitnehmen, um Akzeptanz zu erzielen.”
Ich wünsche Ihnen trotz bescheidener Wetteraussichten und anderer heraufziehender Stürme eine gelingende Woche. Behalten Sie sich noch ein wenig Ihre Osterfreude.
Es grüßt Sie herzlichst, Ihr Olaf Majer, stellvertretender Chefredakteur